Eröffnung mit einem Lied aus dem Gotteslob
144 | Nun jauchzet dem Herren alle Welt
392 | Lobe den Herren den mächtigen König der Ehren
Begrüßung
Wir machen uns auf den Weg zum XX. Weltkrippenkongress nach Italien, nach Bergamo. Ob einzeln oder in kleineren bzw. größeren Gruppen, ob mit dem Auto, dem Bus, der Bahn oder dem Flugzeug: wir machen uns auf den Weg. Im Unterwegs-sein deutet sich an, was unser menschliches Leben zutiefst bestimmt: als Menschen sind wir eigentlich „immer unterwegs“. Wir freuen uns in Bergamo mit Krippenfreunden aus aller Herren Länder zusammenzutreffen, deren Arbeit und Bemühen um die Weihnachtskrippe kennenzulernen und selbst davon zu zehren. Die Menschwerdung Jesu Christi ist Mittelpunkt jeglicher Krippendarstellung. Das Kind der in der Krippe ist derselbe Mann am Kreuz, darüber sollte auch jede Krippe, und mag sie auch noch so süß und lieblich aussehen, nicht hinwegtäuschen. Ihn, den Kyrios und Weltenherr rufen wir an und beginnen:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. – Amen.
Die Gnade des Herrn Jesus, der uns den Weg zum Vater gezeigt hat, sei mit euch.
– Und mit deinem Geiste.
Kyrie
Herr, Jesus Christus, du bist von Ort zu Ort gewandert, um die frohe Botschaft zu verkünden.
– Herr, erbarme dich unser.
Du bist den Weg von der Krippe bis zum Kreuz gegangen, um uns zu erlösen.
– Christus, erbarme dich unser.
Nach deiner Auferstehung hast du deine Jünger ausgesandt, deine Frohe Botschaft in alle Welt zu tragen.
– Herr, erbarme dich unser.
Gebet
Herr unser Gott, du bist unterwegs, in einem Stall geboren, als Baby schon mussten deine Eltern flüchten und so verlief auch dein späteres öffentliches Wirken immer unterwegs. Du bist das Ziel aller unserer Wege. Deshalb bitten wir dich am Beginn unserer Reise zum Krippenkongress um deinen Segen durch Christus unseren Herren.
Schriftlesung
Aus dem Matthäusevangelium
In der Nacht hatte Josef einen heftigen Traum: Er sah einen Engel Gottes, der ihm befahl: „Mach dich auf den Weg nach Ägypten! Nimm das Baby und seine Mutter und mach dich sofort auf die Socken! Ich werde mich bei dir melden, wenn ihr zurückkehren könnt.
König Herodes fürchtet um seine Macht, weil er gehört hat, dass ein neugeborenes Kind König sein soll!“
Und so machte sich Josef mit dem Baby Jesus und seiner Mutter Maria noch in der Nacht auf den Weg ins ferne Ägypten. Dort versteckten sie sich, bis Herodes gestorben war. Damit erfüllte sich, was schon die alten Propheten vorausgesagt hatten: „Ich habe meinen Sohn aus Ägypten rausgeholt.“
(freie Übersetzung, teils nach „Die VOLXBIBEL“)
Besinnung
Eine kleine Bildbetrachtung soll den Evangelientext verdeutlichen.
Eine Olivenholzschnitzerei aus dem palästinischen Bethlehem: – Die Flucht nach Ägypten!
Arabische Christen leben im Heiligen Land, im Staat Israel, sie erleben als Christen immer wieder Schikanen israelischer Behörden und Machthaber, wie damals z.Zt. Jesu. Viele von ihnen leben vom Tourismus zu den heiligen Stätten, besonders in und um Bethlehem. Sie schnitzen aus dem heimischen Holz der Olivenbäume biblische Darstellungen des Neuen Testaments, vor allem Kreuze und Krippenfiguren. Sie würden gut davon leben können, wenn nicht immer wieder politische Unruhen und unvorhersehbare Schikanen den Besuch der Pilger abreißen ließe. Und dann diese unsägliche Mauer rund um Bethlehem. Wir Deutschen wissen, was eine Mauer bedeutet, hat sie doch lange genug unser Heimatland getrennt. Nur wer die Mauer um Bethlehem erlebt, dem kommt die ehemalige Mauer zwischen Ost- und Westdeutschland noch recht bescheiden vor. Wie dem auch sei: Josef und Maria machen sich mit Jesus auf die Flucht nach Ägypten, um das Leben des Kindes zu retten.
Wie viele Familien, geteilt oder gemeinsam, machen sich hoch heute auf den Weg nach Europa, dem heutigen gelobten Land, in welchem sie ihr Leben als gerettet erfahren. Und wie geht man heute mit Christen in Ägypten um, jenem Land, das damals der Familie Jesu Schutz und Sicherheit geboten hatte? – Nichts Neues auf unserem Kontingent!
Viele Flüchtlinge heute riskieren nicht nur ihr Leben, sie verlieren es auch auf der Flucht. Trotzdem wagen sie diese Lösung, nicht aus Abenteuerlust, sondern aus purer Verzweiflung!
Die Heilige Familie kehrte nach Jahren wieder zurück in ihre Heimat. Auch wir wünschen uns allen nach unserem Krippenkongress, eine gesunde heile Rückkehr. Das ist keineswegs selbstverständlich und todsicher, wie wir so gerne denken und sagen. Aber es ist ziemlich sicher, aber nicht absolut selbstverständlich. Bitten wir die Heilige Familie um Schutz und Segen auf unserer Reise, hin und wieder zurück.
Psalmgebet (im Wechsel)
Ich freute mich, als man mir sagte:
„Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern“
Schon stehen wir in deinen Toren, Jerusalem:
Jerusalem, du starke Stadt, dich gebaut und fest gefügt.
Dorthin ziehen die Stämme hinauf, die Stämme des Herrn, den Namen des Herrn zu preisen.
Erbittet für Jerusalem Frieden!
Wer dich liebt, sei in dir geborgen!
Friede wohne in deinen Mauern,
in deinen Häusern Geborgenheit!
Wegen meiner Brüder und Freunde
Will ich sagen: in dir sei Friede!
Wegen des Hauses des Herrn, unseres Gottes
Will ich dir Glück erflehen.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit
und in Ewigkeit. Amen.
Segensgebet
Der Name des Herrn sei gepriesen – Von nun an bis in Ewigkeit:
Lasset uns Beten:
Gott, du hast deinen Knecht Abraham auf allen Wegen unversehrt behütet.
Du hast die Kinder Israels auf trockenem Pfad mitten durchs Meer geführt.
Durch den Stern hast du den Weisen aus dem Morgenland den Weg zum Jesuskind gezeigt.
Geleite auch uns auf unserem Weg zum Weltkrippenkongress nach Bergamo.
Lass uns in den vielen Krippen, die wir sehen werden, deine Gegenwart im Geheimnis deiner Menschwerdung im Stall von Bethlehem erfahren.
Mehre unseren Glauben, stärke unsere Hoffnung und erneuere unsere Liebe. Schütze uns vor allen Gefahren und bewahre uns vor jedem Unfall.
Führe uns glücklich ans Ziel unserer Fahrt und lass uns alle wieder unversehrt nach Hause zurückkehren.
Gewähre uns schließlich, dass wir sicher das Ziel unserer irdischen Pilgerfahrt erreichen und das ewige Heil erlangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn, Amen.
Fürbitten
Wir beten zu Gott, der uns auf allen Wegen des Lebens nahe ist:
Himmlischer Vater, geleite uns auf unserer Fahrt zum Krippenkongress nach Bergamo, damit wir das Ziel glücklich erreichen und gesund wieder heimkehren.
– Wir bitten dich, erhöre uns.
Lass uns in den vielen Krippen, die wir sehen werden, dem Geheimnis der Menschwerdung Jesu Christi näherkommen.
– Wir bitten dich, erhöre uns.
Gib, dass wir Krippenfreunde kennenlernen, die sich geschwisterlich mit uns verbunden fühlen und das schöne Hobby mit uns teilen.
– Wir bitten dich, erhöre uns.
Steh allen bei, die in diesen Tagen auf verschiedenen Wegen und zu unterschiedlichen Zwecken unterwegs sind.
– Wir bitten dich, erhöre uns.
Steh allen bei, die dafür verantwortlich sind, dass die Reise und die Tage des Kongresses gut gelingen.
– Wir bitten dich, erhöre uns.
Schenke allen Güte, Humor und Gelassenheit, vor allem wenn sie auf der Reise Widerwärtigkeiten in Kauf nehmen müssen.
– Wir bitten dich, erhöre uns.
Gewähre deinen Schutz auch all denen, die gerne mitgefahren wären, aber aus unterschiedlichen Gründen zu Hause bleiben müssen.
– Wir bitten dich, erhöre uns.
So beten wir gemeinsam wie uns Jesus Christus zu beten gelehrt hat:
Vater unser im Himmel
geheiligt werde dein Name
dein Reich komme
wie im Himmel
so auf Erden
unser tägliches Brot gib uns heute
und vergib uns unsere Schuld
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern
und führe uns nicht in Versuchung
sondern erlöse uns von dem Bösen
den dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit – Amen.
Segen
Der Herr segne euch und behüte euch, der Herr lasse sein Angesicht über euch leuchten.
Und sei euch gnädig, er wende euch sein Antlitz zu und schenke euch seinen Frieden.
Das gewähre uns allen der dreieinige Gott: der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
So fahren wir hin in Frieden! Gloria et Pax
Schlusslied – mit dem Kongresstitel
„Venite adoremus – kommt lasset uns anbeten“
GL 242 Adeste fideles, laeti triumphantes (lat.)
GL 241 Nun freut euch, ihr Christen (dt.)
Pfarrer Bernhard Alshut, Witten Kath. geistlicher Beirat der Landesgemeinschaft 13.10.2016