Anlässlich ihres 100. Vereinsjubiläums stellt die Landesgemeinschaft der Krippenfreunde in Rheinland und Westfalen e. V. (LG) ein besonderes Projekt vor: Im Rahmen einer Reihe internationaler Künstler-Papierkrippen, die der Weltkrippenverband Universalis Foederatio Praesepistica seit 2023 als Sonderedition für Krippenfreunde und -sammler herausgibt, ist nun eine Kölner Krippe erschienen.
Die neu entworfene Krippe zeigt die Menschwerdung Christi mitten in der Kölner Altstadt, vom Rheinufer aus gesehen. Zeitlich ist die Szene rund um das Entstehungsjahr 1925 der LG herum angesiedelt. Zwischen den historischen Giebelhäusern des alten Kölns und den mächtigen Strebepfeilern des Domes hat die Moderne Einzug gehalten. Eine Eisenbahnbrücke dient dem Gloriaengel als Balustrade über der Heiligen Familie, die – erkennbar an Josefs Reisekoffer – gerade in Köln angekommen zu sein scheint. Zeuge des Geschehens wird ein Franziskaner, der auf die Bedeutung des Hl. Franziskus von Assisi für die Weihnachtskrippe verweist. Vor allem aber steht er stellvertretend für die westfälischen Franziskaner-Patres, die zu den Gründervätern der LG zählen.
Die Heiligen Drei Könige sind mit einem Kahn am Ufer gelandet und machen sich durch das Dreikönigenpförtchen auf den Weg zur Krippe. Ein Herr im Anzug mit Stift und Papier scheint das Geschehen zu dokumentieren. Es handelt sich um Nikolaus Groß, KAB-Chefredakteur, Krippenfreund und Widerstandskämpfer gegen die Nationalsozialisten.
Von der anderen Seite der Krippe kommen zwischen dem Brauhaus „Zum Ochs und Esel“ und dem Hänneschen-Theater ein Köbes, ein Lappenclown, zwei Dom-Messdiener und ein westfälischer Kiepenkerl mit seinen Gaben daher.