Weihnachten in der Glaskunst

Jahrestagung 2013 der Landesgemeinschaft der Krippenfreunde in Rheinland und Westfalen e.V.
Caroline Maria Weber

Jedes Jahr im Juni tagt die Landesgemeinschaft der Krippenfreunde (LG) in loser Folge an wechselnden Orten im Rheinland und Westfalen – und manchmal auch ganz woanders…

Diesmal fanden sich vom 7. bis 9. Juni 2013 rund 50 TeilnehmerInnen –  u.a. auch Gäste aus der Schweiz und der Niederlande –  im idyllisch abgeschieden gelegenen Barockschlösschen Eringerfeld ein, welches zur ostwestfälischen Stadt Geseke gehört.
Die Tagung stand unter dem Thema „Weihnachten in der Glaskunst“. Am Nachmittag des Anreisetages fanden geführte Rundgänge im Schloss statt, bei denen an architektonischen Details besonders das hölzerne Originaltreppenhaus mit seinen gedrehten Säulen beeindruckte. Weiterhin war als freundliche Begrüßungsgeste gegenüber den Krippenfreunden eine kleine Ausstellung von volkstümlichen Krippenfiguren aus verschiedenen Kulturen aus der Sammlung der Schlossherrin Frau Dr. Berna Kirchner aufgestellt worden.

Am Samstag stand ein Besuch des international renommierten Glasateliers Peters in Paderborn auf dem Programm (www.glasmalerei.de). Markenzeichen der Glasmalerei ist nicht nur das breite Spektrum an traditionellen und modernen Techniken zur Gestaltung und Restaurierung von alten und neuen Fenstern und Objekten, sondern auch die Zusammenarbeit mit Künstlern und Architekten, die ihre Werke in einer eigens eingerichteten Galerie zeigen. Zwei junge Auszubildende im Beruf der „Glasveredlerin“, so die heutige Bezeichnung der ehemaligen „Glasmaler“, stellten den Krippenfreunden ausführlich Ausstellungsräume und Werkstätten vor, wobei die unterschiedlichsten Kunstwerke in Glas bewundert werden konnten, darunter auch viele Weihnachtsdarstellungen.

Im Anschluss folgte ein geführter Besuch des Paderborner Doms mit speziellem Blick auf die Glasfenster, insbesondere der neuen modernen Arbeiten von Wilhelm Buschulte mit den biblischen Szenen der Verkündigung und der Heimsuchung sowie den Patronen Europas. Nicht fehlen durfte natürlich das berühmte „Hasenfenster“ im spätgotischen Kreuzgang: „Man sieht drei Hasen und der Ohren drei / und doch hat jeder ihrer zwei!“ Dieses Dreihasenbild diente einer verständlichen Erklärung der Trinitätslehre –  und als Ostereierbemalung weist es gar auf den Hasen als österlichen Eierbringer hin! Heute ist das „Hasenbild“  gewissermaßen zum profanen Paderborner Stadtsymbol geworden, man findet es inzwischen sogar auf Kanaldeckeln in der Innenstadt.

Am Sonntag fand die Mitgliederversammlung mit Vorstandswahlen statt. Nach über 26 Jahren des Vorsitzes stellte sich Dr. Thomas Ostendorf (Telgte) nicht wieder zur Wahl, desgleichen baten der langjährige Schatzmeister der LG Bernhard Francke und die 2. Stellvertretende Vorsitzende Frau Renate Schönfelder um Ablösung. Der neue Vorstand wurde einstimmig „en bloc“ ins Ehrenamt berufen und nimmt ab sofort die Arbeit auf.

Neuer Vorsitzender der LG ist Hans-Peter Kempen aus Rurdorf, Krippenbaumeister und Begründer des lokalen Krippenvereins in Rurdorf. 1. Stellvertretende Vorsitzende ist Caroline Maria Weber aus Köln, Organisatorin des Kölner und Aachener Krippenwegs. 2. Stellvertretende Vorsitzende ist Helga Hauck aus Rüthen, Bildhauerin und Krippenkünstlerin. Neuer Schriftführer ist Dr. Alois Döring aus Alfter, Volkskundler und Experte für Brauch und Tradition im Rheinland. Neuer Schatzmeister ist der Krippenfreund Wolfgang Simon aus Bonn.

Gloria et Pax!